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Putin-Russland

„Keiner hat vor, die Ukraine anzugreifen“

oder:

„Nur eine Spezial-Operation“

Nach einem längeren Aufenthalt in Argentinien werde ich nun nach meiner Rückkehr, und gleich schon oft aufgefordert, in diesem Blog den Putin-Krieg gegen die Ukraine analysieren

Im ersten Teil gibt der Autor eine Beurteilung, wie es zu diesem Angriffskrieg kommen konnte, obwohl die Antworten natürlich nichts mehr an dieser größten Katastrophe seit dem 2. Weltkrieg ändern können

Im zweiten Teil  antizipiert Politik-Gott, wie der Krieg sich weiterentwickeln wird mit einem Ende ohne Ende

Im dritten Teil werden – vielleicht –  wertvolle Hinweise gegeben, wie in Zukunft eine weitere  derartige  Katastrophe zu verhindern ist

I. Erster Teil

Seit dem Angriff von Putin-Russland gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 wurden durch die deutschen elektronischen- und Printmedien im Prinzip alle Fakten aufgezeigt und durch tatsächliche und selbsternannte Fachleute kommentiert, so daß ich hier und jetzt nicht alles in epischer Länge wiederholen muß:

– Also in aller Kürze:

  • Der Überfall am 24. Februar 2022 durch Russland gegen ein souveränes Land und Mitglied der Vereinten Nationen ist ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg und ein Kriegsverbrechen per se
  • Der Krieg ist ein Angriffskrieg mit Ansage: Monatelanger Aufmarsch an der russisch -ukrainischen Grenze mit über 100.000 Soldaten mit angriffsfähigem Kriegsmaterial und dann zusätzlich eine, auch als „Übung“ deklarierte, Konzentration von Streitkräften in dem russischen Satellitenstaat Belarus mit ca. 30.000 Soldaten
  • Der Angriff konnte erst und unmittelbar nach Ende der Olympischen Winterspiele in Peking erfolgen, um den strategischen Partner China nicht zu düpieren

Wie konnte es zu diesem Angriffskrieg kommen?

  1. Militärische Intervention Russlands in Moldawien und Abtrennung Transnistriens im Jahr 1992: – Reaktion des Westens: keine
  1. Erster und zweiter Tschetschenienkrieg 1994 und 1999 mit völliger Verwüstung der Stadt Grozny durch russische Truppen – Reaktion des Westens: keine
  1. Militärische Intervention Russlands in Georgien und Abtrennung der Provinzen Abchasien und Süd-Ossetien: im Jahr 2008:  – Reaktion des Westens: „lau“
  1. Russlands kriegerische Intervention in Syrien seit dem Jahr 2011 unter „Putins Strategie der gezielten Barbarei“ (RND)  –  Reaktion des Westens: „lau“
  1. Annexion der Krim, eines Teils der souveränen Ukraine im Jahr 2014: – Reaktion des Westens: „lau“, mit halbherzigen Sanktionen
  1. Okkupation der ost-ukrainischen Gebiete Lugansk  und Donezk im Donbass durch russische irreguläre Truppen, gerannt: „Separatisten“-  Reaktion des Westens: „lau, aber mit weiteren „schmerzfreien“ Sanktionen

Frage: 

Was denkt nun ein Autokrat und Führer einer der größten Atommächte der Welt nach all diesen unbehinderten regionalen und lokalen, aus russischer Sicht völlig erfolgreichen, Kriegen und militärischen Interventionen, über die Stand- und Wehrhaftigkeit der freien westlichen Welt?

Antwort von Wladimir Wladimirowitsch Putin:

Meine Herren: Keine Sorge, die dekadente westliche  Welt badet gerne lau! – Nastrovje!

Jetzt aber, im Februar 2022, stößt Putins Machterweiterung zu einem „Groß-Russland“ brutal an die Grenzen der Europäische Union und der NATO.  

Überraschung, Überraschung!  

Hoppla, das ist aber jetzt wirklich nah! Nun müssen wir im Westen aber was tun! 

Panik, Panik, Panik! Nach Jahrzehnten des „Laubadens“.

Wer waren die Protagonisten des Wegduckens, des Weggucken, der himmlischen Beschwörung  des ewigen Friedens und der Vergötterung aller diplomatischen Leerformeln? 

Nennen wir sie mal ruhig beim Namen:

1. Barack Obama: Ein kluger Mann, der aber durch die republikanische Mehrheit im US-Kongress paralysiert war. „Russland ist eine Regionalmacht.“ Sehr richtig, damals. Aber darf man einen Psychopathen reizen?

2. Donald Trump. Ein US-Präsident, der nachweislich nur durch die Cyber-Eingriffe der Kreml-Geheimdienste in die US-Wahl 2017 an die Macht gekommen ist. Und sonst: Wie immer mit größtem Respekt: Einfach ein Trottel! Führer der westliche Welt? Klar, daß das nicht gut gehen konnte

3. Ein deutscher Kanzler: Gerhard Schröder, der als Regierungschef ein milliardenschweren Energiedeal mit einem russischen Staatsunternehmen eingefädelt hatte und nur 17 Tage nach Ende seiner Kanzlerschaft in die Dienste von Putin eingetreten ist. Was konnte man da an Standhaftigkeit gegenüber Russland wohl erwarten? Übrigens: In jedem anderen rechtsstaatlichen Land hätte es in so einem Fall ein Korruptionsverfahren gegeben. In der Bundesrepublik Deutschland: Njet, mein Sohn!

4. Eine deutsche Kanzlerin: Angela Merkel, die im real existierenden Sozialismus aufgewachsen ist und dort sozialisiert wurde, aber die immer vom Ende her denken konnte. Wahrscheinlich auch vom Ende des Friedens in Europa. Das hat sie aber den Bundesbürgern in ihrer Amtszeit nie gesagt.

5. Die vereinten schwachen Regierungschefs von Großbritannien, John Major, Tony Blair, Gordon Brown, David Cameron, Theresa May und der andere Trottel, (with greatest respect, of course) Boris Johnson, die sich alle im wesentlichen nur mit ihren innenpolitischen Problemen beschäftigen mußten. 

6. Die vereinten schwachen Präsidenten von der „Grand Nation“ Frankreich, Jacques Chirac, Nicols Sarkozy, Francois Hollande, Emmanuel Macron. Nur Macron zeichnet sich aus, indem er ´jede Woche bei Putin antichambriert und um Gnade bittet.

Wer, bitte sehr, hätte die Statur gehabt, sich frühzeitig (frühzeitig!) einem rücksichtslosen Autokraten, einem ausgewiesen Psychopathen, einem skrupellosem Geheimdienstmann entgegenzustellen? Wer?

Zu spät, freies Europa! Zu spät! Der Krieg hat uns erreicht!

Jorge

Wurzeln: Deutsch / Englisch / Argentinisch Schule: Abitur deutsch Ausbildung - praktisch: Fliegerischer Dienst Jet Luftwaffe - akademisch: Führungsakademie der Bundeswehr Verwendungen u.a. : - Kommandeur Fliegerischer Dienst - vd. Verwendungen im Generalstabsdienst - Sprecher im Verteidigungsministerium - Sprecher NATO - vd. Verwendungen im Ausland

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Willy Hinz

    Leider nur zu wahr. Man hätte es wissen können.Und leider nützt das „hätte, hätte.. “ jetzt der Ukraine auch nichts mehr. Das macht mich so wütend!

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