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Der offene Brief – Alice Schwarzer und Andere

 

„Keine weiteren schweren Waffen an die Ukraine“

Eine Analyse –

Erstmal rhetorisch wie oft geübt und genauso simpel: in der Einleitung, Lob für den Adressaten, hier: Kanzler Scholz, für seine „ursprüngliche Position“, keine schwere Waffen zu liefern, um dann im Schlussteil darauf zurückzukommen und an seine Verantwortung zu appellieren. Der so Gelobte muß sich doch geschmeichelt fühlen und seine geänderte Position überdenken – glaubt man; will man.

Auch rhetorisch gern genutzt, „klare Kante“ gegen einen Protagonisten – hier des russischen Aggressors, was die Objektivität der eigenen Position unterstreichen soll, aber gefolgt von einer nebulösen Argumentation über „Grenzen in anderen Geboten der politischen Ethik“, die explicité die ursprüngliche „klare Kante“ relativieren soll. So etwas schaffen nicht einfache Intellektuelle, nein, sondern nur deutsche Prominente.

Der offene Brief und sein roter Faden:

Die erste „intellektuelle“ Linie zeigt sich wie folgt: Die Ukraine darf sich natürlich (sic!) verteidigen, aber wenn die „Kosten“ der eigenen Opfer (welch` ein häßliches Wort in diesem Zusammenhang!) zu hoch sind, muß der Verteidiger den Widerstand aus „ethisch-politisch“ Gründen aufgeben. Im Klartext: Wenn der Aggressor genug getötet hat, hat der Verteidiger aufzugeben. Punkt!

Meine Bewertung: Aus einer „ethisch-politischen“ Wolke heraus läßt sich alles und nichts begründen. Aber in realitas ist es eine Einladung für jeden Aggressor.

Zweite “intellektuelle“ Linie: Verbot, ein „manifestes“ Risiko der Eskalation dieses Krieges zu einem atomaren Konflikt in Kauf zu nehmen. Im Klartext: Wer mit Atomwaffen droht, hat gewonnen.

Meine Bewertung: Nicht nur „Angst essen Seele auf“ (Fassbinder), sondern „Angst fressen Hirn auf.“Hier geht es offensichtlich um die ganz persönliche, völlig überbordende und komplett lähmende Angst von einigen deutschen „Intellektuellen“. Im englischen Sprachraum bekannt als „German angst“. Dann lieber in einer Gesellschaft leben, wie sie George Orwell in seinem Roman „1984“ beschrieben hat.

Dritte „Intellektuelle“ Linie: Wer durch Verteidigung eskaliert, liefert dem Angreifer ein Motiv zu einem verbrecherischem Handeln. Im Klartext: Der Angegriffene ist in Wirklichkeit schuld.

Meine Bewertung: Gern benutztes Rational für Täter/Opfer-Austausch. Der Vergewaltiger ist nicht schuld, sondern das Opfer, weil es einen Minirock trug.

Vierte „intellektuelle“ Linie: Eine Rüstungsspirale ist schädlich für den Klimawandel.Im Klartext: Wenn die auch noch so kruden Argumente nicht überzeugen können, wird einfach die Ebene des Diskurses nach unten verändert, denn der Kampf gegen den Klimawandel zieht immer.

Meine Bewertung: Ukraine aufgeben, dann retten wir das Klima!

Fazit:

Der offene Brief einiger deutscher „Prominenter“, publiziert von Alice Schwarzer, aber offensichtlich geführt von der Feder der emeritierten Professoren-Brüder Reinhard und Wolfgang Merkel (Lieblingswort von R. Merkel: „manifest“), ist ein Pamphlet der inhaltlichen Widersprüche; es ist im Prinzip ein Attentat auf die Intellektualität. Das Gestammel der Brüder Merkel in diversen Talkshows zu ihrem offenen Brief „manifestiert“ ihren kompletten Realitätsverlust. Fragen Sie mal Wladimir Putin nach „moralisch verbindliche Normen (sind) universaler Natur“. Jeder in diesem Lande darf sich natürlich zu jedem Thema frei äußern und das ist auch richtig so! Aber richtig ist auch, daß dieser offene Brief im Namen von Alice Schwarzer nicht mehr als ein „geistiger Furz“ einer Gruppe von deutschen, prominenten Realitätsverweigerern ist.

Jorge

Wurzeln: Deutsch / Englisch / Argentinisch Schule: Abitur deutsch Ausbildung - praktisch: Fliegerischer Dienst Jet Luftwaffe - akademisch: Führungsakademie der Bundeswehr Verwendungen u.a. : - Kommandeur Fliegerischer Dienst - vd. Verwendungen im Generalstabsdienst - Sprecher im Verteidigungsministerium - Sprecher NATO - vd. Verwendungen im Ausland

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